Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe SGK-Mitglieder,
ein turbulentes Jahr liegt hinter uns. Ein Jahr, das ganz normal gestartet ist und das sich für unsere Gesellschaft, aber auch für jeden Einzelnen von uns zu einem der herausforderndsten Jahre seit langem entwickelt hat.
2020 war ein Jahr des Kampfes. Weltweit kämpfen Wissenschaftler/innen, Mediziner/innen und Pfleger/ innen gegen das Coronavirus und die Krankheit Covid-19. Weltweit kämpfen Gesellschaften auf allen staatlichen Ebenen mit den Folgen der Pandemie. Auch wir in den Kommunen, die vom kommunalen Haushalt, über den öffentlichen Gesundheitsdienst bis hin zu den Schulen und Kitas in quasi allen Bereichen direkt betroffen sind. Weltweit kämpfen auch in diesem Moment Menschen um ihr Leben.
2020 war ein Jahr der Beschleunigung. In einer nie dagewesenen konzertierten Aktion wurden in globaler Anstrengung Impfstoffe entwickelt, die teilweise schon in Anwendung sind oder kurz davorstehen. Die Pandemie treibt gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen, die oft ein schleichender Prozess sind, voran. Ich denke an den Strukturwandel in der produzierenden Industrie, an Mobilität oder an die Digitalisierung.
2020 war auch ein Jahr der Hoffnung. Da ist die große Mehrheit der Gesellschaft, die die Corona-Maßnahmen im Grundsatz mitträgt und sich immer deutlicher gegen so genannte Querdenker und andere Realitätsverweigerer stellt. Da ist die Handlungsfähigkeit unseres Staates, der durch Soforthilfen, Kurzarbeitergeld und erhöhte Investitionen in Forschung und Entwicklung die Auswirkungen der Krise abmildert – bei allen berechtigten Nachfragen, die es bei der einen oder anderen Maßnahme geben mag. Und da sind die Nachrichten von den Menschen, die trotz schlechter Prognose eine Infektion mit dem Corona-Virus überlebt und ins Leben zurückgefunden haben.
Solche guten Nachrichten sollten wir im Kopf haben, wenn wir uns dem neuen Jahr 2021 zuwenden. Was es bringen wird, steht in den Sternen. Doch sind die Aussagen der meisten medizinischen Fachleute so, dass sie uns Hoffnung machen, im Lauf der zweiten Jahreshälfte wieder zu einem weitgehend normalen Leben zurückfinden zu können.
Gleichwohl stehen wir vor großen Herausforderungen, auch und gerade in den Kommunen. Wir stehen vor massiven Konsolidierungsanstrengungen, werden doch die Ausfälle bei Gewerbe- und Einkommenssteuer erst im nächsten Jahr so richtig zu Buche schlagen. Wir müssen Strategien zur Revitalisierung unserer Innenstädte, unserer Gastronomie- und Kulturszene entwickeln. Und wir müssen Angebote schaffen, um den Spalt, den das Virus in den vergangenen Monaten immer tiefer auch in unsere Stadtgesellschaften getrieben hat, wieder zu kitten.
Darüber hinaus gilt es, auch in allen anderen Bereichen, die in unserem Land auf der Agenda stehen, wieder Fahrt aufzunehmen. Klimawandel, wirtschaftliche Transformation, Mobilitätswende, Digitalisierung und Stadtentwicklung – überall braucht es eine starke und kluge Stimme, die die kommunalen Interessen einbringt und vertritt.
Die SGK Baden-Württemberg will diese Stimme sein und gleichzeitig Euch für Eure tägliche Arbeit in den Gemeinden, Städten, Kreisen und Regionen qualifizieren und sprachfähig machen. Dazu werden wir im ersten Halbjahr Diskussionsforen und Workshops anbieten um Anträge vorzubereiten, die wir bei unserer Landeskonferenz am 17. Juli 2021, zu der ich Euch heute schon ganz herzlich nach Aalen einladen möchte, diskutieren werden.
Nun wünsche ich Euch im Rahmen der gegebenen Umstände schöne und besinnliche Weihnachtstage. Nutzt diese, um Euch auf das Wesentliche zu besinnen und Kraft für 2021 zu sammeln. Möge das neue Jahr ein gutes werden!
In diesem Sinne sende ich Euch herzliche Grüße, passt auf Euch auf und bleibt gesund!
Euer
Thilo Rentschler
Oberbürgermeister der Stadt Aalen
SGK-Landesvorsitzender